Holger Feick - HF FC GmbH
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Kommentar am Freitag
Von Holger Feick | 17. Dezember 2021
„Überschuldungs-Paradoxon und Insolvenzentwicklung“
Die Corona-Pandemie verändert unser Leben und hat zu einer Spaltung unserer demokratischen Gesellschaft geführt. Die gesundheitlichen Auswirkungen betreffen jede Generation – mehr oder weniger intensiv. Was aber sind die wirtschaftlichen Konsequenzen für Verbraucher, Freiberufler, Selbstständige und Unternehmen? Trotz der Krise ist bei der Überschuldung der Verbraucher seit 2004 ein Tiefstand erreicht. Ein Rückgang von mehr als 700.000 Fällen (Grafiken). Ursächlich hierfür sind offensichtlich die Corona-Maßnahmen wie Kurzarbeitergeld und Überbrückungshilfen. Hierdurch werden viele Unternehmen gestützt – somit auch Arbeitsplätze und Verbraucher. Dagegen ist ein sprunghafter Anstieg bei den Verbraucherinsolvenzen festzustellen. Ausschlaggebend hierfür ist eine Reform des Insolvenzrechts, die mit Inkrafttreten zum 1. Oktober 2020 den Verbrauchern eine verkürzte Restschuldbefreiung von drei Jahren ermöglicht. Die Verkündung erfolgte erst Ende 2020 – das hat 2021 zu massiven Nachholeffekten geführt. Bei den Unternehmen sind die Insolvenzfälle hingegen rückläufig und bilden aktuell den niedrigsten Wert seit der Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999. Eine festzustellende Auswirkung der staatlichen Eingriffe und massiven Finanzhilfen, die die Wirtschaft gestützt haben. Die Insolvenzentwicklung ist durch diese Sondereffekte verzerrt.
Fazit:
Die positiven Effekte der Corona-Hilfen werden verpuffen. Dies werden Verbraucher, Freiberufler, Selbstständige und Unternehmen aufgrund der Langzeitwirkung der Pandemiefolgen zu spüren bekommen. Die massiv steigende Inflation und weitere Probleme der Wirtschaft (z. B. Lieferketten) werden den negativen Trend verstärken. Banken und Sparkassen werden mit einer verstärkt zurückhaltenden Kreditvergabe reagieren – auch um keine toxischen Bilanzen zu erzeugen. Zusammenschlüsse in der Branche werden dennoch unvermeidbar sein.
Mit diesen Empfehlungen verabschiede ich mich in den Jahreswechsel. Im Januar bin ich wieder für Sie da. Ich wünsche Ihnen ein friedvolles Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Familien und alles erdenklich Gute für das neue Jahr 2022. Bleiben Sie gesund und zuversichtlich.
Herzlich, Ihr Holger Feick
Geschäftsführer HF Finanzconsulting GmbH
www.hf-finanzconsulting.de
Von Holger Feick | 17. Dezember 2021
„Überschuldungs-Paradoxon und Insolvenzentwicklung“
Die Corona-Pandemie verändert unser Leben und hat zu einer Spaltung unserer demokratischen Gesellschaft geführt. Die gesundheitlichen Auswirkungen betreffen jede Generation – mehr oder weniger intensiv. Was aber sind die wirtschaftlichen Konsequenzen für Verbraucher, Freiberufler, Selbstständige und Unternehmen? Trotz der Krise ist bei der Überschuldung der Verbraucher seit 2004 ein Tiefstand erreicht. Ein Rückgang von mehr als 700.000 Fällen (Grafiken). Ursächlich hierfür sind offensichtlich die Corona-Maßnahmen wie Kurzarbeitergeld und Überbrückungshilfen. Hierdurch werden viele Unternehmen gestützt – somit auch Arbeitsplätze und Verbraucher. Dagegen ist ein sprunghafter Anstieg bei den Verbraucherinsolvenzen festzustellen. Ausschlaggebend hierfür ist eine Reform des Insolvenzrechts, die mit Inkrafttreten zum 1. Oktober 2020 den Verbrauchern eine verkürzte Restschuldbefreiung von drei Jahren ermöglicht. Die Verkündung erfolgte erst Ende 2020 – das hat 2021 zu massiven Nachholeffekten geführt. Bei den Unternehmen sind die Insolvenzfälle hingegen rückläufig und bilden aktuell den niedrigsten Wert seit der Einführung der Insolvenzordnung im Jahr 1999. Eine festzustellende Auswirkung der staatlichen Eingriffe und massiven Finanzhilfen, die die Wirtschaft gestützt haben. Die Insolvenzentwicklung ist durch diese Sondereffekte verzerrt.
Fazit:
Die positiven Effekte der Corona-Hilfen werden verpuffen. Dies werden Verbraucher, Freiberufler, Selbstständige und Unternehmen aufgrund der Langzeitwirkung der Pandemiefolgen zu spüren bekommen. Die massiv steigende Inflation und weitere Probleme der Wirtschaft (z. B. Lieferketten) werden den negativen Trend verstärken. Banken und Sparkassen werden mit einer verstärkt zurückhaltenden Kreditvergabe reagieren – auch um keine toxischen Bilanzen zu erzeugen. Zusammenschlüsse in der Branche werden dennoch unvermeidbar sein.
Mit diesen Empfehlungen verabschiede ich mich in den Jahreswechsel. Im Januar bin ich wieder für Sie da. Ich wünsche Ihnen ein friedvolles Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Familien und alles erdenklich Gute für das neue Jahr 2022. Bleiben Sie gesund und zuversichtlich.
Herzlich, Ihr Holger Feick
Geschäftsführer HF Finanzconsulting GmbH
www.hf-finanzconsulting.de